Manchmal muss man auf eine Reise gehen,
um anzukommen.

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Die Bestie
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Können wir wissen, was wir selbst nie erlebt haben?
Ein paar Worte zum Roman "Ich träumte von einer Bestie"

Die mysteriöse "Bête du Gévaudan" soll in den Jahren 1764 bis 1767 im Gebiet der heutigen Auvergne über hundert Menschen angegriffen und getötet haben. Zum ersten Mal begegnete mir dieser bis heute ungelöste Fall bei einer Recherchetour für den historischen Jugendroman "Wolfszeit", der zur Zeit von Louis XV in Versailles und in der heutigen Auvergne spielte. Schon bei dieser Reise war ich davon fasziniert, wie lebendig die Geschichte des geheimnisvollen Untiers bis heute in dieser Region gepflegt wird. "Si t'es pas sage, la Bête va venir te manger!" - "Wenn du nicht brav bist, kommt die Bestie und frisst dich!" Viele Bewohner der ehemaligen Tatortregionen haben diesen Spruch in ihrer Kindheit gehört, so zum Beispiel auch der Journalist und Bestien-Forscher Jean-Claude Bourret.

Wölfe oder Mörder?
Ob aber wirklich ein Tier (oder vielleicht auch mehrere?) für die tödlichen Angriffe von damals verantwortlich war, ist bis heute nicht geklärt. Ebenso stellt sich für Kriminalisten die Frage, ob nicht viel eher menschliche Intelligenz im Spiel war und man hier in Wirklichkeit von Morden sprechen müsste. So beschäftigt das mysteriöse Untier seit 250 Jahren Biolog*innen, Historiker*innen, Fachleute der Kriminalistik und nicht zuletzt auch Künstler*innen. Jährlich erscheint die Zeitschrift La Gazette de la Bête mit den aktuellsten Forschungsergebnissen. Wer die Theorien zu diesem Fall im Detail studieren möchte, findet dort eine Fülle von aktuellen Fakten. In diesem Roman ging es mir allerdings nicht darum, den historischen Bestienfall aufzurollen, vielmehr beschäftigte mich die Frage, ob und wie die Ereignisse von damals bis ins Heute nachwirken.

Transgenerationale Vererbung im Spiegel des Bestienfalls
Was mich dabei besonders faszinierte, war der Gedanke, in wie vielen Familien die Bestie in Form eines ungelösten gewaltsamen Todes ein Fragezeichen in der Ahnengeschichte hinterlassen hat, das vielleicht noch bis heute spürbar ist? Inzwischen wissen wir ja, dass sich Traumata über Generationen hinweg vererben können - und oft nicht nur in der ersten und zweiten Generation. Doch wie lange hallen ungelöste Verbrechen, Unglücksfälle oder andere traumatische Ereignisse in Familienbiografien nach? Und können wir vielleicht sogar Generationen später fühlen und wissen, was wir als Nachkommen selbst nie erlebt haben? Die französische Psychologin und Psychotherapeutin Anne Ancelin Schützenberger hat mit ihrem Modell des Genosoziogramms eine klare Antwort darauf gefunden. In ihrem Buch Oh, meine Ahnen! Wie das Leben unserer Vorfahren in uns wiederkehrt stellt sie fest, dass wir als Gefangene "in einem Spinnennetz leben, das wir gleichzeitig selbst weben". Denn es ist wohl möglich, dass Ungesagtes und Verschwiegenes in den nächsten Generationen zum Vorschein kommt, als Re-Inszenierung bestimmter Schicksalswege, oder auch in scheinbar irrationalen Ängsten, Träumen und Ahnungen. Ich fand es sehr spannend, die Datenforensikerin Fleur auf die Reise ins Land ihrer Ahnen zu schicken, getrieben von den Echos, die seit Generationen in ihrer Familie widerhallen, ohne dass sie sie einordnen kann.

Spannende Lesestunden auf dieser Reise in die wilde Auvergne und die Geheimnisse vergangener Zeiten wünscht Ihnen Nina Blazon

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0711/625058, oder per Mail unter: poerksen@booxonline.de
Bitte in der Mail dazuschreiben, für wen ich den Roman signieren darf, dann geht das Buch druckfrisch, hübsch als Geschenk verpackt und portofrei auf die Reise. Eine kleine Überraschung lege ich außerdem bei …


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